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17.9.11

I am, who I am...


Tja, aus dem Wochenende wurde jetzt doch eine ganze Woche Blog-Abstinenz... irgendwie war ich einfach ein wenig gestresst, da die Schule diese Woche wieder angefangen hat :(... 
Und weil wir gerade bei Schule sind, zeige ich euch heute mal eine Schularbeit, die ich vor ungefähr einem Jahr im Deutschunterricht schreiben musste. Denn, im Unterschied zu den ganzen anderen Schularbeiten und Tests, schreib ich die in Deutsch eigentlich ganz gern ;) Die Aufgabenstellung war, zum Film "Lebe lieber ungewöhnlich" (1997) bzw. dessen Aussage Stellung zu nehmen (eigene Erfahrungen/Meinung etc.) Also erfährt ihr so auch ein bisschen mehr über mich :)


Ich will mal ganz ehrlich sein: Ich kenne diesen Film gar nicht! (Ja, ja, ich Kulturbanause... aber nur zu meiner Verteidigung; ich war gerade mal drei Jahre alt, als der Film in den Kinos war!) Doch das tut jetzt sowieso nichts zur Sache, es geht ja um die Aussage: Lebe lieber ungewöhnlich.
Dem muss ich die Frage voraus schicken: Was ist überhaupt gewöhnlich? Sich am Morgen irgendwie aus dem Bett zu rappeln, Schminke aufs Gesicht zu schmieren (nur der weibliche Teil natürlich; bei Männern wäre das dann schon eher ungewöhnlich... aber ich will jetzt keine Vorurteile schüren) und irgendein T-shirt, Jeans und Sneakers überzuziehen? In der Schule gerade das Nötigste für eine 6 (schlechteste positive Note - bei uns sind die Noten glaub ich genau andersrum, als in Deutschland) zu tun und sich dann zu Hause vor den PC zu setzen, um in Facebook jedem schnell mal "hallo! wg?" zu schreiben?...

Im Allgemeinen bezeichnen wir wohl das als gewöhnlich, was die meisten von uns tun. Doch für sowas gibt es keine Statistiken, jeder empfindet es anders. Und ganz ehrlich, mir ist es eher egal, was jetzt gewöhnlich ist und was nicht. Ich mache das, was mir gefällt, ob das jetzt die Allgemeinheit auch macht oder nicht, kann mir doch eigentlich egal sein, oder?! Vielen ist das anscheinend nicht egal und da müssen wir uns fragen: Warum?

Vielleicht (oder viel mehr, wahrscheinlich), weil sie auf Nummer sicher gehen wollen. Menschen wollen respektiert werden, sie wollen es auf jeden Fall vermeiden, ausgelacht oder ignoriert zu werden. Mir können noch so viele Leute sagen, dass es doch nur wichtig sei, sich selbst zu respektieren; natürlich ist das wichtig, doch ich muss auch von anderen Leuten respektiert und wahrgenommen werden, um glücklich sein zu können.

Aber, und um das zu verstehen brauchte ich einen sehr großen Teil meines bisherigen Lebens, was bringt es dir schon, wenn die Leute ein "verfälschtes Ich" von dir respektieren, dich nur mögen, weil du dich ihnen angepasst hast? Glaubt mir, das macht nicht glücklich. Ich habe mindestens acht Jahre lang (Die Kindergartenzeit lass ich jetzt mal weg, da ich mich daran nicht mehr so richtig erinnern kann...) zu meinen "Freundinnen" immer nur "Ja und Amen" gesagt. Klar es gab auch Momente, in denen ich mich wohl fühlte dabei, doch auf die Dauer macht das eben nicht glücklich. Wie oft bin ich zu Hause im Bett gelegen und habe geträumt, wie ich gerne sein möchte? Doch ich hatte einfach Angst, Angst nicht ernst genommen zu werden, Angst ausgelacht zu werden für das, was ich bin. Wenn du für etwas ausgelacht wirst, das du nicht bist, dann ist das eine Sache, dann geht es vorbei. Doch wenn du für das, was du wirklich bist, ausgelacht wirst, dann hinterlässt das Wunden; Wunden, deren Narben ein Leben lang bleiben.

Ich musste erst nochmal neu anfangen, um diese Angst zu überwinden. Jetzt habe ich kein Problem mehr damit, dass ich manchmal vielleicht ein wenig verrückt bin, solche Sachen wie Zirkus und Musical mag, die andere (die sich damit nicht befassen) oft als kindisch ansehen, dass ich Regen im Sommer liebe, manchmal ein wenig tollpatschig, generell sehr vergesslich und anfangs oft schüchtern bin oder, dass ich am liebsten die ganze Nacht nur die Sterne anstarren möchte und tagsüber nur shoppen :)... Jetzt mache ich das, was mir Spaß macht, anstatt das, was andere von mir erwarten; ziehe an, was mir gefällt, anstatt mir auch, wie alle anderen, eine "Gola-Tasche" zu kaufen,die mir gar nicht gefällt. Und nein, nicht jeder ist mein "bester Kumpel", doch meine Freunde mögen mich jetzt für das, was ich bin, und nur so kann eine Freundschaft halten und einen ein Leben lang glücklich machen.

gestreifter Pullover: H&M (Winter 2010/11)

PS: Entschuldigt unsere Gesichtsausdrücke... wir hatten irgendwie Lust Grimassen zu schneiden ;) Sind wieder alte Fotos; ich bin in letzter Zeit einfach nicht dazu gekommen, Fotos zu machen...
PPS: Respekt für alle, die bis hierhin durchgehalten haben ;)

6 Kommentare:

  1. ICH habe durchgehalten:D:D hetzt bin ich fertig ;D
    die fotos sind toll!!
    alles liebe,
    lisa xx

    sommernacht

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  2. Oh Alison Shaw hat mir eine persönliche E-Mail geschikt. Ich bin irgendwo glücklich mit meinem ‘verfälschten Ich’. :-) Ok, ich habe durchgehalten mit warten für das Lyricbuch. Sie hat mich auch besehen auf ‘Shadowplay’; das erhalt wohl öfter. Manche Leute erkennen nicht wie unglaublich sie sind. :-)

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  3. Tolle Bilder.
    Ich mag den gestreiften Pullover :)

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  4. Dieser Pulli ist echt ricchtig toll. <3 Und ich habe auch bis zum ende des Textes durchgehalten :)

    xx Victoria
    http://mybookofstyle-victoria.blogspot.com/

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  5. Ohne das Wissen wusste ich dass dies ist der Song.


    The Cranes: Wonderful Things.


    Die Ausnahme ist da für einen Grund... :-) Angels have no fear...

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